Hintergrund
Die Herausforderungen sind größer denn je: Die Lebenswirklichkeit in den ländlichen Räumen hat sich in den zurückliegenden Jahren stark gewandelt. Außerdem hat der demographische, technologische, wirtschaftliche und gesellschaftlicher Wandel einen großen Einfluss auf das ländliche Leben.
Historie
Seit Anfang 2015 hat das saarländische 900-Seelen-Dorf Remmesweiler, unweit von St. Wendel, keine Einkaufsmöglichkeiten und damit auch keine Treffpunkte mehr. Auch in anderen deutschen Dörfern und Kleinstädten verschwinden immer mehr Geschäfte des täglichen Bedarfs. Dies stellt insbesondere für weniger mobile und ältere Menschen eine große Herausforderung dar.
Während digitale Lebensmittellieferdienste wie „Lieferando“ oder „Amazon fresh“ insbesondere in deutschen Großstädten schon längst auf dem Vormarsch sind, verschlechtert sich die Versorgungsqualität auf dem Land zunehmend. Um dieser Entwicklung auch auf dem Land standzuhalten, haben sich am 31.07.2018 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Ehrenamt zusammengetan, um in Remmesweiler Ideen für ein Zukunftsprojekt zu entwickeln. Aus der gemeinsamen Arbeit entstand ein Projekt, das so in ganz Deutschland einzigartig ist, das „Smart Village Remmesweiler“. Dieses Projekt ist heute eingebettet in der Förderinitiative „Aktive Regionalentwicklung“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Es war von Beginn an klar, dass neue, zeitgemäße Ideen hermüssen. „Es ist ein Vorbildprojekt zukunftsorientierter Daseinsvorsorge für ländliche Räume,
das in dieser Form in Deutschland einzigartig ist“, sagt der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald. „Daseinsvorsorge soll hier kein theoretischer Begriff bleiben. Wir möchten, dass Dienstleistungen und Güter des täglichen Bedarfs für alle zugänglich sind. Unabhängig von Wohnort, Alter oder Mobilität. Zudem wollen wir unseren Dörfern soziale Kommunikationsorte zurückgeben bzw. wieder neu beleben“, so der Landrat weiter.
Seit dem Smart Village Remmesweiler ins Leben gerufen wurde,
„maije, sprooche unn schwäddse“
die Menschen wieder mehr in den Dorfgemeinschaftshäusern.




Mit einer Online-Plattform für Lebensmittel, Artikel des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen haben sie eine zukunftsorientierte Daseinsvorsorge für ländliche Räume aufgebaut. Durch das Einbinden regionaler Anbieter und Ehrenamtlicher ist hieraus ein Vorzeigeprojekt geworden, das es so noch nie gab.
Mittlerweile sind neben fünf weiteren Dörfern des Landkreises St. Wendel (Leitersweiler, Hoof, Dörrenbach, Osterbrücken und Winterbach) auch zahlreiche Händler dazugekommen, die ihre lokalen Produkte und Dienstleistungen online verkaufen.
Die Idee entwickelten die drei Partner des Regionalentwicklungsnetzwerkes: die Wirtschaftsförderung St. Wendeler Land mbH, der Landkreis St. Wendel und der LAG KuLanI St. Wendeler Land e. V.
Wo wollen wir hin?
Unser Ziel ist es die Daseinsvorsorge auf dem Land überall in Deutschland zu gewährleisten.
Das bedeutet konkret: Die Daseinsvorsorge soll kein theoretischer Begriff bleiben, der auf dem Land immer weiter in den Hintergrund der Interessen rückt. Wir möchten, dass Dienstleistungen und Güter des täglichen Bedarfs für alle zugänglich sind. Unabhängig vom Wohnort, Alter oder von der Mobilität.
Dazu wurde das Projekt „Smart Village“ als Pilotprojekt gestartet, um es anwendbar für alle Landkreise in Deutschland zu machen. Wir möchten das Leben auf dem Land wieder attraktiver werden lassen und diejenigen unterstützen, die auf Hilfe angewiesen sind.


Herausforderungen
Einrichtungen für Güter und Dienstleistungen des täglichen bis wöchentlichen Grundbedarfs, wie Lebensmittelläden, Post- und Bankfilialen, ziehen sich zunehmend aus ländlichen Räumen zurück.
Im Ergebnis lässt sich in vielen ländlichen Regionen bereits aktuell eine deutlich eingeschränkte Nah- und Grundversorgung feststellen.
Lösungsansatz:
Digitale Nahversorgung für den ländlichen Raum „Smart Village St. Wendeler Land“